Etwas hektisch flog heute eine gelbliche Libelle im hohen Gras unseres Naturgrundstücks umher. Irgendwann blieb sie dann doch ganz kurz sitzen und ermöglichte ein Foto. Bei der Bestimmung gab sie mir zunächst einige Rätsel auf.
Beim ersten Vorbeihuschen dachte ich zuerst an einen Vierfleck, aber da war ein ungewohntes Muster auf dem Hinterleib und nur zwei Flecken auf den Flügeln. Der Bestimmungsschlüssel von Dietmar Glitz deutete allerdings in der Tat auf die Segellibellen hin. Aber gelb mit schwarz? Farben bei Libellen, immer ein schwieriges Thema, Jungtiere sind noch nicht ausgefärbt und Weibchen weichen häufig farblich stark ab. Die Bestimmung habe ich erstmal abgebrochen bis ich zufällig am nächsten Tag bei einer NABU-Exkursion eine sehr ähnliche Libelle sah. Ein paar Meter vorher war uns eine am Hinterleib blau gefärbte Libelle begegnet. Offenbar ein Blaupfeilart. Es war also naheliegend zu vermutend, dass die zweite Libelle vielleicht das Weibchen dazu sein könnte, aber gemustert wie ein BVB-Spieler? Ein Vergleich mit den hervorragenden Fotos auf der CD zu Libellen in Norddeutschland von Dietmar Glitz zeigte, dass es sich um einen weiblichen Großen Blaupfeil handeln muss. Schwarze Hinterleibsanhänge und schwarze Flügelflecken deuten auf diese Art hin bzw. unterscheiden diese von anderen Blaupfeilen. Im NSG Kiesgrube Dünstekoven sollen der Südliche und der Große Blaupfeil vorkommen. Katharina Koch hat in ihrer Arbeit über die Libellen im Kottenforst den Großen Blaupfeil vorgefunden. Eine also durchaus in der Gegend vorkommende Art. Hinzu kommt die Beobachtung vom 8.6.2013 im Bereich der Kiesgrube Flerzheim.
Woher kommt aber die Libelle? Nur auf der Durchreise? Im vorigen Jahr konnte ich mehrfach eine blaue Libelle am Teich beobachten, die aber immer so hektisch umherflog, dass ich die Art nicht bestimmen konnte. Ich hatte damals auf einen Plattbauch getippt, aber wer weiß, vielleicht hatten wir in 2012 ja schon den Blaupfeil am Teich. Mal sehen, ob weitere Beobachtungen dieser Art hinzukommen.