Heute gab es heftigste Regenfälle, Gewitter und Hagel. Natur und Mensch hatten unter dem Wetter zu leiden, etliche Keller sind vollgelaufen, Pferdeweiden wurden zu Seen, Gras liegt plattgedrückt am Boden, sämtliche Klatschmohnblüten von unserem Wildbienensaum sind ab, die Wildblumen liegen flach am Boden, die Kartoffelgräben wurden zu Wasserkanälen. Wir wollten doch keinen Reis anbauen!
Ganz unterschiedlich haben unsere Kartoffelsorten unter dem Gewitterschauer gelitten. Am wenigsten ist den Sieglinde passiert. Die sind aber auch längs gepflanzt, das Wasser konnte also mit etwas Gefälle durch die Gräben ablaufen. Hätten die anderen beiden Sorten am Ende des Grundstücks nicht quer gestanden, dann hätte sich hier am Ende der Gräben bestimmt ein See gebildet, so blieb das Wasser in den „Kanälen“ stehen, mein ganz persönlicher Beitrag zum Thema Hochwasserschutz in unserer Gemeinde. Die Franzosen unter unseren Kartoffeln, die als erste mit der Blüte begonnen hatten, liegen ziemlich schlapp zwischen den Reihen, deutlich besser haben es die Engländer ertragen. Diese hohen, lichteren Sträucher hatten offenbar kein großes Problem mit dem Hagel.
Das Wasser konnte überhaupt nicht alles schnell in den Boden eindringen, so vollgesogen war er schon. Wie ein Sturzbach lief das Regenwasser auf unseren Teich zu, der den Wasserspiegel so hoch hatte wie nie. Jede Menge Schlamm hat der Regen in den Teich gespült, der jetzt richtig trübes Wasser hat. Das wird ein paar Tage dauern, bis das wieder sauber ist. Das gibt wohl einen heftigen Nährstoffeintrag.
Nicht jedem hat das Wetter etwas ausgemacht. Kurz nach dem Gewitter überquerte diese Mistkäferpaar gemütlich die Straße.
Über Schönheit kann man sich bekanntlich streiten und wer, wie der Waldmistkäfer, den Kot anderer Frist, der löst bei mancherlei Zeitgenossen einen Ekelanfall aus. Aber ehrlich, sind die beiden nicht schön? Ist es nicht faszinierend wie sie blau und grün leuchten? Mal wieder eine Bestimmungshilfe von Kerbtier.de, ich hatte auf den selteneren Geotrupus mutator getippt, daneben.
Was hatte der Naturtag heute noch zu bieten? Es fing ja ganz schön an, so hatte eine Blaugrüne Mosaikjungfer auch geglaubt bei warmem Wetter in Ruhe schlüpfen zu können.
Auch frühe Adonislibelle, Hufeisen-Azurjungfer und Vierfleck waren heute am Teich unterwegs, bevor das Unwetter kam.