Aurora, die römische Göttin des Morgenhimmels, flog die letzten Tage immer wieder durch unseren Garten. Heute, am 2. Mai, blieb der männliche Aurorafalter dann auch mal sitzen. Das Blaukissen auf der Mauerkrone unserer Basalttrockenmauer hatte es ihm angetan. Heute hat es in der Nacht etwas geregnet, gegen Mittag kam dann die Sonne zum Vorschein und mit ihr die Schmetterlinge.
Auf dem Foto befindet sich der Falter im Anflug auf das Blaukissen.
Fragt sich nur, was lockt ihn in unseren Garten?
Haben wir typische Wirtspflanzen für den Aurorafalter?
Bei floraweb habe ich gefunden, dass der Aurorafalter die Gundelrebe als Nektarpflanze nutzt. Diese wächst bei uns im Vorgarten am Rand des Rasens reichlich. Auch auf unserem Naturgrundstück hat diese Pflanze sich ausgebreitet.
Auf dem Foto oben sitzt er nun auf dem Blaukissen, das er wohl auch als Nektarpflanze akzeptiert. Und in der Tat, wie man hier lesen kann, http://berlin.nabu.de/nabuaktiv/fachgruppen/naturgartengruppe/04132.html , zählt das Blaukissen zu den Nektarpflanzen und auch der Günsel. In unserem Garten breitet sich Ajuga reptans, der kriechende Günsel aus, allerdings blüht der noch nicht.
Der weiße Schmetterling, der gleichzeitig herumflog, schien ein Kohl- oder Rapsweißling zu sein. Obwohl er sehr unruhig herumflog, ist auf einem ansonsten recht unscharfen Foto zu erkennen, dass die Rückseite der Flügel grünlich ist. Es dürfte sich wohl um das Weibchen des Aurorafalters handeln.
Der Aurorafalter ist ein wunderschöner Weißling. Eine schöne Seite dazu fand ich beim NABU in Oldenburg: http://www.falteralarm.de/sag_portrait_aurorafalter.html
Dann müssen wir wohl in unserem Garten eine Ecke für Silberblatt oder Nachtviole finden.
So, am Abend habe ich dann nochmal im Garten und der Umgebung die Wildkräuter gesichtet, dabei sprang mir u.a. das folgende Kräutlein ins Auge:
Die Knoblauchrauke! Nektarspender und Raupenfutter für den Aurorafalter. Gefunden habe ich eine blühende Pflanze im Hausgarten auf der Blumenwiese hinter unserem Teich. Im Waldgarten fand ich gleich mehrere Exemplare oberhalb des frisch ausgesäten Schmetterlings- und Wildbienensaums und am Wegrand. Tja, dann kann es aber zu Futterneid kommen, auch einige andere Weißlinge und Blattspanner mögen offenbar diese Pflanze und auch uns Menschen soll sie ganz gut schmecken. Bestimmt habe ich die Pflanze durch Fotovergleich, eindeutig wurde das Ganze aber durch den deutlichen Knoblauchgeruch nach dem Zerreiben eines Blättchens.
Wie alt man(n) doch werden kann und immer wieder neues hinzu lernen kann. Was bezeichnen wir doch alles so einfach als Unkraut und reißen es schnell mal aus! Meine Knoblauchsrauken werden jedenfalls nicht gemäht und jetzt regelmäßig auf Eier und Raupen untersucht.
Ein Wiesenschaumkraut habe ich am Rand des „Rasens“ entdeckt, muss ich noch fotografieren, jetzt ist es schon dunkel.
Was sonst noch blüht:
Von Geum rivale, der Bachnelkenwurz, stehen mehrere Exemplare am Teichufer. Die „Blumes des Jahres 2007“ ist zwar eine einheimische Wildpflanze, aber an unserem Teichrand haben wir Sie als Staude angepflanzt, offenbar fühlt sie sich dort aber recht wohl. Bestäubt wird sie hauptsächlich von Hummeln, aber auch von Bienen. Die Loki-Schmidt-Stiftung und die Stiftung Naturschutz Hamburg hatten sie zur Blume des Jahres gewählt, weil die Feuchtstandorte immer weniger werden und die Pflanzen an diesen Standorten dadurch immer mehr bedroht sind. Gilt sie auch in Deutschland insgesamt als ungefährdet, so ist die Bachnelkenwurz in Nordrhein-Westfalen auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft. (vgl. http://www.lanuv.nrw.de/veroeffentlichungen/natur_in_nrw/200701/nm_0701.pdf; http://www.floraweb.de/pflanzenarten/gefaerdung.xsql?sipnr=2700&)