Fortsetzung der Pfarrgartenreise

Wie schon im ersten Artikel über die virtuelle Reise in den naturnahen Pfarrgarten angekündigt, will ich ein wenig mehr über den Garten des Pfarrers berichten, der so viel Freude an Natur und Garten hat.

Die evangelische Landekirche in Württemberg hat doch tatsächlich ein eigenes Umweltbüro, das die Gemeinden in Belangen des Umwelt- und Naturschutzes betreut. Auf der verlinkten Seite wird der Garten von Pfarrer Hofmann als Mini-Naturschutzgebiet gewürdigt. Auch wird eine Postkartenserie mit Fotos aus dem Pfarrgarten herausgegeben. Eine schöne Idee die Freude an der Natur im Garten zu teilen.

Hier ist auch der Verweis auf den Erfahrungsbericht des Pfarrers zu finden, den ich noch lesen wollte. Der Bericht enthält etliche Hinweise zur Vorgehensweise bei der Aussaat von Wildblumen und insbesondere der Bodenvorbereitung. Die Vorgehensweise orientiert sich im Wesentlichen an den Vorgaben des Saatgutlieferanten Rieger-Hofmann, die mir bereits bekannt waren. Allerdings hat man den Pfarrgarten von einer Fachfirma planen lassen und in einem Zug direkt als naturnahen Garten angelegt. Glücklicherweise hatte man in der Firma naturArt aus Ludwigsburg eine Gartenbaufirma gefunden, die sich mit solchen Themen auskannte. Entsprechend wurde großer Wert auf die Bodenvorbereitung, besonders das Abmagern der Böden gelegt.

Da hatten die Pfarrgartenbauer gegenüber mir einen Vorsprung. Ich musste mir die Erkenntnisse erst im Nachhinein erarbeiten, auch hat sich der Gedanke eines naturnahen Gartens schrittweise entwickelt. Vielleicht zum Glück. Denn alles gleichzeitig zu realisieren, wäre auch nicht leicht gewesen. Schön wäre natürlich gewesen, wenn unser Gartenbauer ein wenig erfahrener und offener hinsichtlich einer naturnahen Gartengestaltung gewesen wäre. Aber entscheidender war, dass er den Rahmen für den Garten nach meinen Ideen und Vorstellungen geschaffen hat. Besonders wichtig war hierbei die Erneuerung der Hangsicherung und Herstellung eines Weges, um den Hang begehen zu können. Für die Bereiche, die als Steingarten, Trockenmauer und Wildblumenwiese geplant waren, wäre es natürlich schön gewesen, die Firma hätte von sich aus vorgeschlagen den Boden abzumagern und nicht guten „Mutterboden“ einzubringen.

So ist es eben so, wie Pfarrer Hofmann es bei seinem Wildblumen- und Schmetterlingssaum erlebt hat. Ein fehlendes Abmagern erfordert zumindest in der ersten Zeit eine häufigere Mahd.

Interessant finde ich in dem Bericht auch, dass der Pfarrer die Schaffung des naturnahen Gartens als biblischen Auftrag betrachtet. Er bezieht sich hierbei auf Psalm 104, wo David Gottes Schöpfung lobt und die Rettung der Tiere durch die Arche. Jeder noch so kleine Schritt zur Erhaltung der Artenvielfalt erinnert immer ein wenig an Noahs Arche. So ist auch ein naturnaher Garten eine kleine Arche. Ich erinnere mich an eine Aussage des neuen Papstes nach seiner Amtseinführung, wo er zur Wahrung der Schöpfung aufruft, aber das muss ich nochmal recherchieren, was Franziskus genau gesagt hat.

Mit Schmetterlings- und Wildbienensaum, Schattsaum, Trockenmauern, wärmeliebendem Saum, Steingarten, Blumenrasen und Feldblumenmischung beinhaltet der Pfarrgarten von Großaltdorf auf seinen gut 1000 qm naturnah gestalteter Fläche viele Elemente eines naturnahen Gartens.

Ich freue mich über die Initiative des Pfarrers, seine Freude an der Natur und seinen Bericht zu seinen Erfahrungen mit dem Naturgarten.