Heute gab es in Bonn einen NABU-Abend zum Thema naturnahe Gärten. Jürgen Wissmann vom NABU hielt einen interessanten Vortrag. Der Abend konnte sicherlich das Interesse wecken, sich mit dem Thema näher zu beschäftigen und vielleicht den eigenen Garten neu zu gestalten. Für mich gab es leider nicht viel Neues zu erfahren. Eine Frage beschäftigt mich schon länger, konnte vom Referenten aber erwartungsgemäß auch nicht auf Anhieb beantwortet werden. Ich habe deshalb hierzu nochmal ein wenig recherchiert.

Wieviel Fläche umfassen denn eigenlich die privaten (Haus-)gärten in Deutschland?

Bei der Gartenakademie Rheinland-Pfalz fand ich Zahlen aus einer Ipsos-Studie. Hiernach gibt es in Deutschland 19,5 Millionen private Hausgärten mit einer Durchschnittsfläche von 345 qm. Hieraus habe ich eine Gesamtfläche von rund 6700 qkm für die privaten Hausgärten in Deutschland errechnet. Wie ist diese Zahl im Hinblick auf eine mögliche naturnahe Gestaltung der Hausgärten zu bewerten? Welchen Wert könnte diese insgesamt für den Naturschutz in Deutschland haben? Womit könnte man diesen Wert in Relation setzen?

Keine schlechte Vergleichszahl wäre die Gesamtfläche der Naturschutzgebiete in Deutschland. Wie sieht hier ein Flächenvergleich aus? Das Bundesamt für Naturschutz nennt auf seiner Internetseite mit Stand von 2009 eine Gesamtfläche der Naturschutzgebiete in Deutschland von 1.301.420 ha. Dies entspricht 13014 qkm. Setzt das in Relation zu den 357121 qkm Gesamtfläche der Bundesrepublik Deutschland, so ergibt sich ein Anteil von 3,6% der Gesamtfläche für die Naturschutzgebiete und von 1,8% für die privaten Hausgärten. Die Gärten nehmen also eine Fläche ein, die der Hälfte aller Naturschutzgebiete entspricht.

Durch eine naturnahe Gestaltung unserer Gärten könnten wir in Summe also ganz entscheidende Beiträge für den Erhalt der Artenvielfalt leisten.