Ein warmer sonniger Vormittag am Pfingstsonntag. Der erste richtige Libellenflugtag. Etliche Vierflecke beendeten ihren Dornröschenschlaf und flogen munter umher. Auch die Frühen Adonislibellen entwickelten erste Lebensfreude und haben offenbar schon wieder Spaß sich zu reproduzieren. Die ersten Tandemflüge und Paarungsräder waren zu beobachten.
Die Libelle im Foto machte mir einige Schwierigkeiten bei der Bestimmung. Es ist offensichtlich, dass es sich um eine Kleinlibelle handelt, auch die Zuordnung zur Familie der Schlanklibellen erscheint mir eindeutig. Auch die Zuordnung zum weiblichen Geschlecht dürfte eindeutig sein. Die einzigste in diesem Jahr eindeutig umherfliegende Kleinlibelle ist neben der Winterlibelle die Frühe Adonislibelle. Im vorigen Jahr war die Hufeisenazurjungfer noch reichlich vertreten. Diese wäre gut zu bestimmen, wenn es sich um ein gut gefärbtes Männchen handeln würde bei dem die Oberseite der oberen Abdomensegmente zu sehen wären. Nun wollte die Dame aber nicht so recht posen und war mehr von der Seite zu sehen. Die Zeichnung auf dem 2. Segment ähnelt sehr der einer Helm-Azurjungfer, gern hätte ich diese seltene Art zu Gast. Für diese Art bietet unser Garten aber nicht das passende Biotop. Dietmar Glitz schreibt in seinem Geländeschlüssel „Libellen in Norddeutschland“, dass sie langsam fließende, kalkreiche Wiesenbäche bevorzugt. Ein Vergleich mit Fotos auf der zugehörigen DVD und mit Fotos bei www.libellenwissen.de führte zu dem Ergebnis, dass es sich wohl um eine, vermutliche junge, weibliche Hufeisen-Azurjungfer handelt.
Bei der Bestimmung der Libellenarten ist auch hilfreich zu wissen, welche Arten überhaupt bei uns heimisch sind. Der NABU Bonn hat auf seiner Seite eine Aufstellung der bislang im Naturschutzgebiet Kiesgrube Dünstekoven gefundenen Libellenarten. Bei den Azurjungfern ist nur die Hufeisen-Azurjungfern aufgeführt. vgl. www.nabu-bonn.de/front_content.php?idcat=435
Umfangreiche Informationen zu den Libellen unserer Gegend findet man auch in der Diplomarbeit von Katharina Koch aus 2011 mit dem Thema „Die Libellenfauna der Stillgewässer des FFH-Gebietes Kottenforst bei Bonn“, die auszugsweise auf den Seiten der Biostation Bonn veröffentlich ist: www.biostation-bonn.de/_con02/upload/downloads/Zusammenfassung_A-Koch.pdf
Auch hier ist von den Azurjungfern nur die Hufeisen-Azurjungfer aufgeführt.